Der Weg Olympia
Glück, Pech oder Zufall? Spiritualität im Sport

Seit meinem 14. Lebensjahr beschäftige ich mich auch mit Spiritualität. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass wenn man Glauben hat, egal in welcher Form, man stabiler durchs Leben geht. Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema warum sind wir hier zu beschäftigen, kamen natürlich auch erst einmal viele fragen auf und viele Momente wurden hinterfragt. ich denke auch im Gegensatz zu den Tieren stellen wir Menschen uns die Frage nach dem Sinn - nach dem größeren - die Frage ist auf den ersten Blick gar nicht so einfach. Aber nach 25 Jahren bin ich eigentlich nur zu der Antwort gekommen, dass wir einfach und allein zum Lernen da sind. Wir lernen jeden Tag und helfen anderen beim Lernen. Jedes Wort, jede Handlung, jede Begegnung bringt einen Lerninhalt und auch eine Veränderung mit sich. Unbewusst oder Bewusst. Manchmal auch zeitversetzt und oft verstehen wir es erst hinterher.
Auf meinem Weg habe ich nie Zufall als Zufall oder Glück oder Pech als Ursache gesehen. Das ist natürlich im Moment des Pechs sehr schwierig, denn wenn man sagt, man hat eben Pech gehabt, gibt man die Verantwortung ab. Wenn man davon ausgeht, dass es kein Pech gibt, muss man sich fragen, was hätte ich anders machen können, was habe ich nicht gehört, ist das wirklich mein Weg im Einklang mit der Aufgabe hier auf Erden - denn auch wenn wir täglich lernen, sind wir mit Stärken oder Schwächen ausgestattet worden, die wir nutzen können, um gute Ergebnisse zu erzielen oder auch um daran zu wachsen und uns zu verändern.
Oft habe ich mich auch gefragt, was meine Aufgabe oder mein Weg ist, dass ich immer wieder mit dem Radsport konfrontiert werde, warum ich mich dafür entschieden habe und was ich daraus lernen kann. Auch in diesem Jahr, als ich im Januar den Defekt in Tschechien bei der WM hatte und davor die Magen-Darm-Erkrankung im wichtigsten Moment eines Sportlers im Hinblick auf einen Höhepunkt - oder auch die Wiederholung vor den wichtigsten Olympia-Qualifikationswettkämpfen, nur in anderer Reihenfolge - erst der Defekt, dann die Verschiebung der Deutschen Meisterschaft (was zum Ausfall des Kriteriums für Olympia wurde) bis hin zur Magen-Darm-Verstimmung genau in der Woche vor dem vorletzten Olympia-Qualifikationswettkampf. Was habe ich nicht gesehen, was nicht gelernt? Wo habe ich Fehler wiederholt? So führte dies dann natürlich nicht zu einer nicht geschafften 2ten Olympiaqualifikation. Wenn ich ehrlich zurückblicke könnte es auch die Art der Motivation gewesen sein nochmals für Olympia fahren zu wollen. Denn der Entschluss, entstand nach dem Motto: Weil die anderen Sportlerinnen die letzten Jahre nicht performt haben, versuche ich es und nicht: "Weil ich mir sicher bin, dass ich schaffen könnte oder erreichen könnte auch wenn die anderen Deutschen Kolleginnen stark sind." Somit war schon Unsicherheit, die dann zum Druck führte dabei. Ob dies dann zu diesen Erfahrungen geführt haben mag?
Wenn ich weiter zurückschaue und auch andere internationale Wettkämpfe Revue passieren lasse, die nach außen hin nach Pech aussahen, zeichnet sich das Bild ab, dass es nicht an der Zeit ist, international ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, oder dass ich noch etwas Gravierendes an meiner Aufgabe übersehen habe. Ich nehme es mit Humor und bin mir sicher, dass ich die Lösung noch finden werde und wenn ich international nicht ganz oben stehen kann, dann wird es sicher woanders einen Wert haben.
Deshalb arbeite ich dennoch mit meinem Unterbewusstsein um meine Aufgaben zu lösen und weiter mich in allen Bereichen zu entwickeln. Denn nur so kann ich auch meinen Klienten unterstützen sich auch weiter zubewegen und zu motivieren.
Eure Elisabeth